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AutorenbildConny Beausencourt

Den richtigen Gartenstil finden

Aktualisiert: 7. Feb.

Gar nicht so leicht, sich für einen Gartenstil zu entscheiden, wenn man morgens noch nicht einmal weiß, was man anziehen soll. Denn bei der Gartenanlage legt man sich immerhin einige Jahre fest, auch wenn ein Garten stets im Wandel ist. Einen Garten zu gestalten ist ein bisschen wie eine Wohnung einzurichten. Nicht umsonst sagt man, dass er auch das erweiterte Wohnzimmer ist. Ein gut gestalteter Garten spiegelt viel von dir selbst wieder, wenn du es schaffst dich darin wieder zu finden, hast du deine ganz persönliche Wohlfühloase erschaffen.


Doch was für ein Typ bist du?


Bei einem strukturierten Mensch der einen geregelten Alltag hat, sich gerne an Gewohnheiten hält und es ordentlich mag, wird der Garten wahrscheinlich ähnlich aussehen. Hier gibt es klare Linien und geometrische Formen, die Farbgebung beschränkt sich auf zwei bis drei Farben. Die Gesamtwirkung ist eher schlicht und elegant, so dass das Auge zur Ruhe kommt. Dekoartikel sind hier wohl nicht so viele zu finden. Wie in der Wohnung hat auch im Garten alles seinen festen Platz. Meist sind hier viele Steinflächen und glatt eingefasste Beete. Bei der Pflanzenauswahl spielt Wiederholung eine große Rolle, denn zu viele verschiedene Arten bringen Unruhe. Eine gut gepflegte, zentrale Rasenfläche ist diesen Menschen oft sehr wichtig, wie ein gut geputzter Boden in der Küche. Ein Wasserbecken mit einem angenehmen Plätschern entschleunigt den Tag noch mehr. Immergrüne Hecken geben ausreichend Sichtschutz, so muss man die Unordnung der Nachbarn auch nicht sehen.



Bist du eher der kreative, spontane und etwas unordentliche Typ sieht dein Garten sicherlich komplett anders aus. Dieser Garten ist geprägt von organischen Formen und sich schlängelnden Wegen. Da diese Menschen sich gerne ausprobieren wird man hier viele verschiedene Pflanzenarten finden und dementsprechend bunt kann so ein Garten schon mal sein. Gebaut wird oft lieber mit Holz und Naturstein. Bunte oder vielleicht auch nicht zusammen passende Gartenmöbel werden gerne an unterschiedlichen Stellen im Garten aufgestellt um für Abwechslung zu sorgen. Der Rasen gleicht vermutlich eher einer Wiese und spielt eine untergeordnete Rolle. Statt einer immergrünen Hecke oder einer anderen Monokultur werden oft verschiedenste Blühsträucher gepflanzt, absichtlich oft mal lückig, dass man mit den Nachbarn über den Zaun noch plaudern kann. Gemüseanbau und Tierhaltung darf meist auch nicht fehlen.



So und jetzt gibt's natürlich auch die Menschen irgendwo dazwischen. Ich würde mal behaupten die meisten würden sich für eine ausgewogene Mischung der beschriebenen Gärten entscheiden. Tatsächlich sehen so unsere aktuell modernen Gärten aus. Wir verwenden hier große Steinplatten in geometrischer Anordnung, Beete eingefasst in Cortensstahl oder Beton, üppige, pastellfarbene Stauden und blühende Sträucher für die Insekten, einen Obstbaum für jedes geborene Kind, ein Gemüsehochbeet und noch einiges mehr um der doch gewollten, formalen Struktur die Strenge zu nehmen. Wir legen heute viel mehr wert auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Tierschutz. Die Industrie ist schon längst auf diesen Zug aufgesprungen und so erhältst du vieles aus recycelten Materialien, wie Gartenmöbel und Steine. Aber auch einfach Selbstgebautes taucht im modernen Garten auf. Ein Hochbeet oder die Loungemöbel aus Paletten. Das schont den Geldbeutel, was sicherlich kein unwichtiger Aspekt ist.



Bei der Auswahl des Gartenstils spielen noch weitere Aspekte eine Rolle, z.B wie sieht die Umgebung aus in der ich wohne und was würde gut zum Haus passen? Zu einem ländlichen Fachwerkhaus sieht ein asiatischer Garten beispielsweise nicht besonders passend aus. Auch wirkt es fremd, wenn mein Nachbar einen bunten Bauerngarten hat und ich selbst pflanze auf die Grenze Palmen. Beim Blick in den eigenen Garten sollte man nämlich nicht vergessen, dass man gelegentlich auch über den Zaun schaut und man eine herrliche Verbindung zur Umwelt herstellen kann. Man kann sich manche Elemente aus der Nachbarschaft oder Umgebung auch zu Nutze machen um seinen eigenen Garten größer wirken zu lassen, indem man fließende Übergänge schafft.


Teile meines Gartens

Meinen eigenen Garten habe ich nach verschiedenen Stilen angelegt, denn als Gartengestalterin möchte ich natürlich vieles ausprobieren. Bei mir findet ihr Formschnitte, ein Staudenbeet das jedes Jahr anders aussieht, 2 Totholzecken (weil ich keine Lust zum Häckseln habe), einen umfunktionierten Sandkasten zum Gartenteich, ein Gemüsebeet und unsere große umlaufende Holzterrasse mit einigen Pflanzkästen und Blumentöpfen sowie weiterer Sitzgelegenheiten.



meine Dschungelterrasse mit rotem Outdorrteppich

Die Terrasse ist ein Dschungel, gestaltet mit passenden Accessoires, Pflanzen mit großen und schlanken Blättern, viel roten Blüten (weil ich es liebe) von Geranien, Canna und Dipladenia. Beschattet von einem Blauregen der von den Nachbarn rüber wächst und Sonnensegeln. Im Sommer dürfen auch manche Zimmerpflanzen nach draußen.



Die Pflegeleichtigkeit ist ein wichtiger Aspekt, denn eigentlich wollen wir unseren Garten ja genießen und nicht nur darin arbeiten. Beim Naturgarten entfällt der zeitaufwendige Formschnitt von Gehölzen und Hecken, auch muss der Rasen nicht immer akkurat getrimmt sein. Viele Pflanzen vermehren sich durch Selbstaussaat oder Ausläufer weiter und Heckensträucher müssen nur ausgelichtet werden. Rasenschnitt und Strauchschnitt wird im Naturgarten weiterverwertet, z.B in einer Benjeshecke oder in einer ungestörten, abseitsliegenden Ecke. So schafft man auch Lebensräume für Tiere. Wasser gehört für die meisten auch in einen Garten. In naturnahen Gärten finden wir vor allem Naturteiche oder natürliche Schwimmteiche, hier ist der Pflegeaufwand auch sehr gering im Vergleich zu angelegten Pools oder formalen Becken.


Wer seinen Garten selbst anlegen möchte sollte jedenfalls immer bedenken, dass die gesamte Planung auch im Bereich der eigenen möglichen Fähigkeiten liegen sollte, sofern man keinen Gartenbauer hinzuziehen möchte.  Ein Garten ist kein Meisterwerk, das über Nacht entsteht, sondern ein Projekt, das Zeit und Hingabe erfordert, denn in der Regel hast du einen Job und zum Gärtnern nur am Wochenende oder im Urlaub Zeit. Sei also nicht entmutigt wenn du mal nicht voran kommst. Ein Garten wächst mit der Zeit und auch das ist schön zu beobachten.


Ich wünsche dir stets einen grünen Daumen,


blumige Grüße

Conny



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